Die Chronik von 1957
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Majestät Johann VIII. hielt, was er versprochen hatte: „Ich mache alles mit!" Sehr aktiv schaltete er sich in das Vereinsleben ein. Von ihm wurde eine Kassenbude zum Preis von 100,- DM besorgt. Für die Anschaffung eines Königsbuches, bzw. einer Chronik legte er den finanziellen Grundstein. Um die Errichtung eines Kriegerehrenmals, welches in Verbindung mit dem Neubau der Kirche geplant wurde, bemühte er sich, in Zusammenarbeit mit dem Vorstand, in hervorragender Weise. Den Teilnehmern am Bundeskönigschießen in Mönchengladbach wird dieses Ereignis stets in freudiger Erinnerung bleiben. Am Fronleichnamstag fand nach der Prozession am Nachmittag dann das Pokalschießen statt. Um einen von der Bruderschaft gestifteten Pokal wurde hart gerungen, bis ihn der 3. Jägerzug gewann. Ein gestiftetes Füllhorn gewann der 1. Jägerzug. Der Sieger der höchsten Ringzahl, Theo Lüpschen, erhielt eine von Josef Klefisch gestiftete Schießschnur. Wieder wurde das Dormagener Schützenfest mit einer Abordnung, die Majestät an der Spitze, besucht.
Im Laufe des Jahres wurde die Vorbereitungen für das neue Schützenfest durchgeführt. Das Fest begann mit einem Fackelzug, in welchem wieder 2 Großfackeln mit geführt wurden. Nach dem Ständchen und Ehrungen für den Herrn Präses, den Präsidenten und die Majestät war die letzte Generalversammlung mit anschließendem Tanz im Festzelt. Geschlossen trat das Schützenregiment am Sonntagmorgen im Zelt zum Kirchgang an. Hier hatte sich auch der Bundesmeister und die Gäste aus Dormagen mit der Majestät eingefunden. Nach dem Festhochamt und der Gefallenenehrung war die Frühparade. Beim Festkommers wurden die noch lebenden Ex - Majestäten geehrt durch die Überreichung des Königsordens der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Diesen erhielten Johann Kluth, Johann Riphahn, Matthias Hansen, Willi Einig, Georg Heichl, Leo Keller und Johann Päfgen. Weiter erhielten die Silbernadel für 25jährige Mitgliedschaft Johann Riphahn, Leo Keller, Peter Päfgen, Peter Müller und Kaspar Kiepels und die Plakette für 30jährige Tätigkeit als Schießmeister Hubert Esser. Befördert wurden Tambourmajor Josef Klein zum Oberstleutnant, zum Hauptmann Johann Päfgen, Adam Odendahl, Josef Klein jun., zum Oberleutnant Hans Sistig, Peter Schnocks, Johann Cremer, Herbert Päfgen, Heinz Jüsten und Hans Kaletta, zum Stabsfeldwebel Hans Vaaßen. Die musikalische Umrahmung der Totenehrung und des Festkommers durch den MGV „Concordia" Dormagen fand allgemein großen Anklang. Der Festzug mit Parade und anschließendem Tanz im Festzelt beendeten den Sonntag. Nach der von der Lehrerschaft am Montagmorgen durchgeführten Kinderbelustigung fand dann am Nachmittag das Königschießen statt. Der neue König wurde nach noch nie so spannendem Kampf ermittelt. Wieder war es ein Mitglied vom Grenadierzug "Immertreu": Johann Clemens - Johann IX.
(Johann Clemens: geb. 28.03.1908 in Broich, Angestellter, in der Bruderschaft seit 1947 als Grenadier, verheiratet mit Margarete, geb.)
Nachdem er schon in Broich und Straberg Schützenkönig war, wurde er jetzt in Horrem zum 3. Mal zum König proklamiert.. Er brachte also reichliche Erfahrung mit und verstärkte außerdem die hiesige „Johannes – Dynastie". Wie vorher beschlossen, wurde kein Hochfeuerwerk mehr abgebrannt, dafür aber prangte die Zonser Str. in bengalischer Beleuchtung, als sich der Zug zum Krönungsball bewegte. Da auf dieser Straße nicht weniger als 4 Zugkönige wohnten, war diese eine ausgesprochene Königsallee. In guter Stimmung wurde auch der letzte Tag des Festes harmonisch beschlossen.
Ein Reingewinn von 1.500,- DM konnte nach dem Fest bekannt gegeben werden. Der amtierende Vorstand wurde geschlossen wiedergewählt, nur Schriftführer Wienand Riphahn stellte wegen Umzugs nach Neuß sein Amt zur Verfügung. Für seine Tätigkeit, besonders beim Aufbau des Vereins nach dem Kriege, wurde ihm herzlich gedankt. Zum neuen Schriftführer wurde Kaspar Kiepels gewählt. In der Versammlung sprach Bundesmeister Krekeler u. a. über das Thema „Schützenkönig", nach bestehenden Richtlinien könnte jeder christlich denkende Mann König werden. Dem Präsidenten verlieh er den „Hohen Bruderschaftsorden" und nannte die Horremer „echte Republikaner". Hans Hansen dankte ihm und versprach, in diesem Sinne weiter zu wirken und den Orden für Alle zu tragen.
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