Die Chronik von 1992
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Mit der ordentlichen Mitgliederversammlung am 13.12.1991 beginnt die Rückschau auf das Jahr 1992. bei den Neuwahlen nahm Christian Clemens das Amt des 2. Kassierers und Georg Klein das Amt des 2. Schriftführers an.
Beim Neujahrsempfang der Pfarre am 05.01. und der Stadt am 12.01. war die Bruderschaft vertreten. Mit unserem Präses Fritz Reinery feierten wir am 26.01. das silberne Priesterjubiläum.
In der Karnevalszeit fand das traditionelle Altenfest am 08.02. statt. Ein gut besuchter Preiskostümball folgte am Karnevalssamstag. Am 07.03. waren einige Schützen auf dem Bezirksbruderschaftstag. Beim Dr. Geldmacherpokal - Schießen am 23.03. in Straberg waren wir mit 3 Mannschaften vertreten, für den 4., 6. und 18. Platz wurden sie ausgezeichnet. Am 27. März wurde der 1. Spatenstich zur Unterführung der Zonser Str. unter der DB - Strecke vollzogen. Wenn die Schützen um Ostereier schießen, ist unsere Frühkirmes nicht mehr weit. Die Mitgliederversammlung dazu fand am 24.04. statt. Die Königspaare des Bezirks trafen sich am 09. Mai zum Königinnentag in Nettesheim. Am 10.05. war die Bruderschaft mit ihrem Königspaar und einer fast 100köpfigen Schützenfamilie in Vallendar bei Koblenz zum Bundesköniginnentag - es war ein schönes Erlebnis.
Frühkirmes vom 15. - 17. 05. 1992
Die Frühkirmes war schon Wochen im Voraus als ein großes Ereignis angekündigt worden. Die Fa. Bayer AG feierte ein Jubiläum und in Horrem wurde es sichtbar. Durch eine großzügige Spende der Fa. Bayer AG erhielt Horrem ein Bürgerhaus. Alle Vereine sind gewillt, dieses Haus mit Leben zu füllen. Dazu bekam die Bruderschaft einen großen Kellerraum, aus dem fleißige Schützen einen 8 Bahnen - Luftgewehrstand bauen, der allen Bedingungen gerecht wird. Ob das alles bis zum 15. Mai fertig ist, wollten Willi Achenbach und Dieter Annacker testen, für den Freitagabend luden sie die Schützen in die neue Begegnungsstätte ein. Der Innenhof war bei 300 fast zu klein, so viele Schützen wollten mit S.M. Willi IV., Königin Irene, Generaloberst Dieter Annacker und Ehefrau Helga anstoßen. Mit unserem Tambourcorps zogen wir gegen 20.00 Uhr alle ins Zelt. Brudermeister Simon Clemens begrüßte alle Gäste und Schützen, an der Spitze aber die beiden Paare, zu deren Ehre ein dreimal Hoch aus vollem Herzen kam. Der „Schneewalzer“ als Ehrentanz für Irene und Willi Achenbach, sowie für Helga und Dieter Annacker eröffnete den Tanzabend. Danach meinte der Brudermeister: der Schneewalzer bei 300 Hitze gibt es nur in Horrem. der Samstag gehörten den Schützen auf dem Schießstand. Hier wurde um Preis- und Pokalehren gekämpft. Am Abend spielte wieder die Tanzkapelle für Jung und Alt. Ein besonderer und langer Tag sollte der Sonntag werden. Dass es auch ein festlicher Tag wurde, dafür sorgten unsere Freunde vom Musikverein Gevenich. Es begann mit einer Messe im Zelt, von Präses Fritz Reinery und Diakon Fritz Detmer zelebriert und mit herrlich gespielten Choraleinlagen der Gevenicher verschönert. Das Zelt war während der Messe bis auf den letzten Platz besetzt und auch zum anschließenden Frühkonzert gab es kaum einen freien Platz. der Schießmeister Karl - Heinz Aigner gab bekannt, dass Preis und Pokal an den 7. Jägerzug gingen, der Seniorenpokal ging an Dirk Dieling vom 1. Grenadierzug und bester Einzelschütze war Hans - Bernhard Heimbach. Gegen 13.00 Uhr zogen wir mit Musik zum Bürgerhaus. Der große Saal mit 250 Plätzen war schnell gefüllt, denn das leibliche Wohl sollte nicht zu kurz kommen. Ein Ochse vom Grill und Freibier der „Gardebrauerei“ sorgte dann auch für Wohlbefinden. Untermalt von den Musikfreunden Gevenich galt der Dank der Fa. Bayer AG, dem Architekten Heinz Krücken und der Stadtverwaltung. Dem schlossen sich auch Präses Fritz Reinery und Pfarrer Keller an, sie baten den Herrgott, über dieses Haus und seine Besucher seine schützende Hand zu halten. Mit der Schlüsselübergabe an den Pächter Stoltenberg nahm die Feierlichkeit ein Ende. Viele Besucher nutzen die Gelegenheit, die 4,8 Millionen DM teure Begegnungsstätte mit all ihren Räumlichkeiten zu besichtigen. Dem Nachmittag folgte ein Abend mit vielen Gästen. Nicht selten hörte man: „Nä wat hät Horrem e schön Bürgerhaus!“ In der Woche danach stellte sich jeder Verein an einem Abend vor. So ist aus der Bauruine des alten Schümmerhofes eine Stätte für alle Bürger geworden.
Die Straberger Bruderschaft war am 24.05 125 Jahre alt geworden. Natürlich waren die Horremer Schützen im Festzug mit dabei. Es folgten die Schützenfeste in Hackenbroich und Dormagen. Auch der BSV Dormagen feierte am 28.06. sein 125jähriges Jubiläum mit einem großen Umzug. S.M. Willi IV. fuhr mit dem 5. Jägerzug am 11.07. zum Bezirkskönigsschießen nach Nettesheim und kam als Bezirkskönig zurück. Am 14.08. machten wir in einer Mitgliederversammlung alles klar für unser bevorstehendes Schützenfest. Am 16.08. besuchten wir mit einer Abordnung das Delhovener Schützenfest.
Schützenfest vom 29. 08. - 01.09.1992
Am Samstag hatte Petrus alle Schleusen geöffnet, als wollte er den Regenmangel des ganzen Sommers auf einmal nachholen. Doch als um 16.00 Uhr unser Tambourcorps zu hören war, verzogen sich die dunklen Wolken und die Sonne lugte zeitweise hervor. So konnte der Fackelzug ab 20.00 Uhr trockenen Fußen durch den Ort ziehen. Erster Halt war das Pfarrheim, in dem unser Königspaar Irene und Willi Achenbach residierte. Nach einem Ehrentanz stellten sich die Schützen um den Dorfanger auf, den die Stadt immerhin schon mit 2 Fahnen geschmückt hatte. Am schlichten Birkenkreuz legte dann der Brudermeister einen Kranz nieder, nachdem der Präses Fritz Reinery, der Kirchenchor und die Musiker in würdiger Form unserer Toten gedacht hatten. Der Fackelzug nahm erstmalig durch das Neubaugebiet an der Friedenstr. seinen Weg. Nach 2maligem Stop an der Bahnschranke kamen die Schützen um 21.30 Uhr im Festzelt an, wo sie und alle Gäste von Brudermeister Simon Clemens begrüßt wurden. Er wünschte allen friedliche und harmonische Kirmestage. Das war auch im Sinne unseres Königspaares, die das Fest mit einem Ehrentanz eröffneten.
Der Sonntagmorgen unseres Schützenfestes begann nicht mit Kölsch, sondern in Kölsch. Dazu waren in unserer Kirche Könige und Abordnungen aus Dormagen, Delhoven und Hackenbroich eingetroffen, um die Messe in rheinischer Mundart zu feiern. In der Predigt forderte Präses Fritz Reinery die Schützen auf, Flagge zu zeigen für Glaube, Sitte und Heimat. In diesem Sinne hatte er dem 5. Jägerzug, der sein 40jähriges Bestehen feiert, eine neue Fahne geweiht. Nach einer von Sonne begleiteten Frühparade hatte sich das Festzelt mit geladenen Gästen und einer großen Schützenfamilie zum Festkommers gefüllt. Der erste Gruß galt unserer Majestät und Bezirkskönig Willi Achenbach und Königin Irene. Auf der Gästeliste standen Vertreter aus der Politik und den Vereinen. Nach der Ehrung der 25 und 40jährigen Jubilare erhielten Manfred Klein, Dieter Müller, Hans Dorn, Georg Klein und Herbert Lübberink das Silbernes Verdienstkreuz. Bundesmeister Hans Prisak überreichte an Dieter Lemke den Hohen Bruderschaftsorden und an Franz Walczak das Sebastianus - Ehrenkreuz. Hans Prisak verlas dazu die Verleihungsurkunde des Bundes. Um 16.30 Uhr bedankte sich der Brudermeister im Zelt bei allen Schützen aus nah und fern für den gelungenen Festzug. Der Sonntagabend gehörte unserem Königspaar, das mit vielen Gästen den Höhepunkt ihres Königsjahres feierte. S.M. Willi IV. machte allen im Zelt eine Überraschung mit einer Showeinlage des Fanfarencorps Wevlinghoven, der 5. Jägerzug präsentierte zum 40jährigen Jubiläum 10 „Gilbachgirls“ mit Tanzeinlagen. Es war ein gelungener Königsabend, der den Schützen noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Am Montagmorgen konnte der Brudermeister dem Regionalsender News-89,4 einige Fragen über das Schützenwesen beantworten. Beim ökumenischen Gottesdienst erfuhren wir vom Ableben unseres ehemaligen Pfarrers und Präses Karl - Heinz Kronen. Pastor Keller nahm das Thema „Flagge zeigen“ zum Anlass, uns zu sagen, dass das Presbyterium das Gesetz aus der NS - Zeit abgeändert hat, sodass die Schützen nun mit ihren Fahnen in die Markuskirche einziehen dürfen. Nach dem Gottesdienst ging es zügig ins Zelt, denn der Regen machte allen Beine. Unter der Regie von Herbert Lüpschen begann ein gemütlicher Familientag. Dabei durften natürlich die Ehrungen der Sportschützen durch den Bezirksschießmeister Siegfried Dunkel sowie die Krönung der neuen Zugkönige durch unsere Majestät und die Beförderungen durch den Generaloberst nicht fehlen. Zum Königsvogelschießen um 15.00 Uhr blieb das Wetter trocken, die Pfänder gingen an Thomas Schroden, Norbert Hopp und Herbert Päfgen. Der Königsvogel schaute zum Schluss auf 4 Schützen herab, die ihn von der Stange holen wollten. Mit dem 147. Schuss fiel der Rest des Vogels herunter und der Adjutant unseres Generaloberst - Wolfgang Simon - hatte es geschafft. Als Wolfgang II. wurde er proklamiert, aber es dauerte lange, bis die Böllerschüsse bei seiner Doris in Hackenbroich angekommen waren. Der Nieselregen am Abend tat der Stimmung im Zelt keinen Abbruch, das Feuerwerk unterm Schirm zu betrachten, ist mal etwas anderes. Der Familienball dauerte bei guter Stimmung bis nach Mitternacht.
Beim Aufstellen des Festzuges am Dienstag ging ein kräftiger Gewitterregen nieder. Die beiden Königspaare konnten noch so eben das Regiment abschreiten, sich dann aber ins Festzelt flüchten. Generaloberst und Offiziere entschieden, den Festzug ausfallen zu lassen. Peter Hilgers und Herbert Päfgen hatten sich gelbe Müllsäcke als Regenschutz übergezogen. Als der Gewitterregen nachließ, füllte sich das Festzelt mit allen Zugteilnehmern. Es war schon ein Ohrenschmaus, als alle Musiker zusammen einige Märsche spielten. Das es jemals eine „Miniparade“ im Festzelt gegeben hat, daran konnten sich selbst die ältesten Schützenbrüder nicht erinnern. Selbst Bürgermeister Hilgers meinte: „Ich habe an der Theke schon vieles erlebt, aber noch keinen Vorbeimarsch!“ Gegen 20.30 Uhr konnte Simon Clemens die Krönungsfeierlichkeiten eröffnen. Die Rückschau auf das Königsjahr von Willi und Irene Achenbach enthielt viel Höhepunkte, z.B. das silberne Priesterjubiläum unseres Präses, die Einweihung des Horremer Bürgerhauses und der Schuss, der ihn in Nettesheim zum Bezirkskönig machte. Mit einem dreimal Hoch und einem stürmischen Applaus wurde Willi IV. von der Königskette befreit, er trägt aber noch ein Jahr das Silber des Bezirksverband Nettesheim. Das neue Königspaar 1992 / 93 Wolfgang II. und Doris Simon wurden nun unter rauschendem Beifall vom Brudermeister vorgestellt. Eine Laudatio von Präses Fritz Reinery auf das scheidende Königspaar: „... meine ersten Worte, als der Vogel vor einem Jahr fiel, ach du lieber Gott! Heute darf ich sagen, die beiden haben alle Erwartungen übertroffen, besonders wenn man bei Irene zum Essen eingeladen ist.“ Dem neuen Königspaar Wolfgang und Doris wünschte er viel Erfolg und jederzeit eine glückliche Hand. Fritz Reinery bedankte sich zum Schluss bei Billy und Simon Clemens, die, was wohl inzwischen jeder Schütze weiß, ihr letztes Schützenfest als Präsidentenehepaar feiern. Mit stehendem Applaus bedankten sich alle im Zelt für die in den letzten 10 Jahren geleistete Arbeit. Das Grußwort des Bürgermeisters war auch eine Zusage , dass die Festwiese in einen ordentlichen Zustand versetzt wird. Zum Schluss der Krönung ging die Königsstandarte in die Hände des 1. Jägerzug über. Nach dem Ehrentanz machten die Züge den Königspaaren, mit Geschenken ihre Aufwartung. Die Uhr zeigte 23.30 Uhr, als Manfred und Jürgen Klein mit dem „Fahnenwalzer“ die Feierlichkeiten beendeten. Wieder einmal waren 4 Tage der Freude und des Frohsinns zu Ende.
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